Zipfelbund-Tour > Fahr-Tag 3

18.09.2020

Von Cham nach Görlitz

Fahrstrecke: 356 km / Dauer: 07 h : 05 min

Ziel: Jugendherberge in Görlitz

GPX-Datei:

Am nächsten Tag ging es weiter von Cham nach Görlitz. Die Frage, die ich mir morgens stellen mußte, war: wie sieht es in Tschechien mit Corona aus? Darf man überhaupt einreisen? Die Prüfung der entsprechenden Seiten ergab, daß Prag und Gegenden weiter südlich mit einer Reisewarnung belegt worden waren. Da ich eigentlich Tschechien nur als “Abkürzung” verwenden wollte, beschloß ich, durch das Land zu fahren. Außenherum wären es etwa 100 km mehr gewesen. Das Moped war vollgetankt und das sollte soweit reichen, bis ich wieder auf deutschem Boden war. Also los! Der Grenzübergang war fast nicht als solcher zu erkennen und schon war ich in Tschechien

In Tschechien gilt auf Landstraßen 90 km/h, und nachdem sich alle daran hielten, ging ich davon aus, daß die Strafen entsprechend ausfallen, und hielt mich auch daran. Da auch die meisten LKW 90 fahren, gibt es eigentlich keinen Grund zum Überholen. Was mir auffiel: der in Deutschland weit verbreitete Schilderwald lichtete sich. Überholverbot wurde einfach durch eine durchgezogene Mittellinie dargestellt, ohne daß alle paar Meter ein Schild steht.

Was ich auch zu spüren bekam: es gibt gute und schlechte Straßen. Und die schlechten sind dann wirklich schlecht, und ich war froh eine Enduro zuhaben.

Es gab immer wieder alte Gebäude am Straßenrand, wobei da der Zustand ähnlich der Straßen war. Entweder waren sie gerichtet oder total verfallen.

Die Ausreise war genauso unkompliziert wie die Einreise. An dem Schild mit den Geschwindigkeiten sah man, daß man wieder in Deutschland war.

Görlitz war dann recht schnell erreicht, nur nach der Jugendherberge, die mitten in der Altstadt liegt, mußte ich noch eine Weile suchen. Die Suche wurde durch Kopfsteinplaster erschwert, was nicht der richtige Untergrund zum Motorradfahren ist. Aber schon bei der Suche fielen mir die vielen alten und schön gerichteten Gebäude auf. Ein bisschen Kopfzerbrechen bereite mir zu der Zeit noch das Schild “Parken nur für Anwohner” in dem kompletten Innenstadtbereich. Aber das Problem sollte sich lösen lassen.

In dem weißen Gebäude befindet sich der Eingang der Jugendherberge. Sie wurde 2010 von einem Ehepaar aus drei alten Häusern gestaltet. Das merkt man im Innenbereich, es ist alles modern und hell. An der Rezeption frage ich nach einer Abstellmöglichkeit für mein Motorrad. Kein Problem, meinte die freundliche Dame, um den Häuserblock fahren und dann durch das kleine Gittertor. Das Wort “kleine” irritierte mich etwas, aber ich fuhr los um das Tor zu suchen.

Ein bisschen mulmig war mir schon, mit der schwer beladenen Maschine durch die Türe zu fahren. An den Koffern waren links und rechts vielleicht noch ein Zentimeter Platz, aber ich schaffte es ungestreift durch, und hatte jetzt einen sicheren Parkplatz, der auch vom Zimmer aus einfach zu erreichen war. Bei der Zimmerbuchung konnte man mir noch nicht sagen, ob die Küche offen sein würde, aber sie war es und ich konnte in der Jugendherberge Abendessen und anschließend noch die Stadt erkunden. Dazu liegt die JuHe ideal, da sie in der Altstadt liegt, und das Rathaus und andere Sehenswürdigkeiten nur etwa 50 Meter entfernt sind.

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