Zipfelbund-Tour > Station Görlitz <

17.09.2020 – 19.09.2020

Die östlichste Stadt im Zipfelbund. Die Stadt blieb im zweiten Weltkrieg vor Bombenangriffen verschont und kann so mit vielen alten Gebäuden und Kirchen aufwarten. Weshalb viele Filme die alte Gebäude als Kulisse benötigen hier gedreht wurden und immer noch werden. Zum Beispiel einer meiner Lieblingsfilme “Der Vorleser”. Görlitz wird auch Görliwood genannt. Ein Besuch von Görlitz lohnt sich allemal.

Wie schon erwähnt, ist die Jugendherberge in den letzten 10 Jahren modernisiert worden, hat schöne Zimmer und einen wunderschönen Innenhof, der zu Verweilen einlädt.

Das Bild rechts zeigt den Blick vom Innenhof auf die benachbarte Kirche.

Nach dem Frühstück zog ich los, um das Fremdenverkehrsamt zu suchen. Da die Jugendherberge in der Innenstadt ist, war es nicht weit zum laufen.

Dort holte ich mir den zweiten Stempel meiner Sammlung und bummelte dann durch die Fußgängerzone. Was mir im Gegensatz zu Oberstdorf hier wesentlich besser gefiel, war, daß es viele unterschiedliche kleine Läden gibt: Buchläden, Antiquariate, Antiquitäten, Mittelalter und sonstiges. Leider schließen sich “Motorradtour” und “Bücher kaufen” aus Platzgründen aus. Deshalb habe ich immer einen ebook-Reader dabei.

In Görlitz trifft man ständig auf Bestaunenswertes. Ich habe eine Stadtrundfahrt mitgemacht, mit einem Reiseführer, der sehr unterhaltsam die Geschichte der Stadt und die Geschichten aus der Neuzeit vermittelt hat. Leider habe ich vor lauter zuhören vergessen, Bilder zu machen.

Es gibt in der Stadt viele schön restaurierte Gebäude, aber dazwischen auch immer wieder welche, die ziemlich zerfallen aussehen. Der Stadtführer hat erklärt, daß es noch viele Häuser gibt, bei denen das Besitztum immer noch nicht geklärt ist, oder die Besitzer nicht mehr aufzufinden sind. Vor dem Dritten Reich gab es in Görlitz eine jüdische Gemeinde, die durch den Holocaust aufgelöst und zerstreut wurde.

Görlitz war früher die Stadt der Tuchmacher und der Ruhesitz der Kaiserlichen Beamten. Auch heute noch sind ca. 30 % der Einwohner im Ruhestand.

Als Eisenbahner mußte ich natürlich auch den Bahnhof besuchen. Auch er ist in seinem alten Zustand erhalten geblieben.

Görlitz liegt direkt an der Grenze zu Polen. Der Fluss Neiße bildet diese natürliche Grenze. Die Brücke auf dem Bild erlaubt es einem, einen Spaziergang nach Polen zu machen, der Turm mit dem Bild ist bereits in Polen. Von der Grenze selbst bemerkt man eigentlich nichts, außer Pfosten links und rechts an der Brücke auf der deutschen Seite, die mit auffallend vielen Kameras bestückt sind, und entfernt an Blitzer an der Straße erinnern.

Müde und fast erschlagen von den vielen Eindrücken kehrte ich zur Jugendherberge zurück. Das Bild zeigt den Ausblick aus meinem Fenster.

Nach dem Abendessen packte ich die Sachen, die ich nicht mehr brauchte, schon mal ein, so daß ich am nächsten Morgen nach dem Frühstück los kam. Nächstes Ziel ist Retgendorf am Schweriner See.