Heimreise

Mit einer größeren Sammlung von Stofffiguren ging es jetzt Richtung nach Hause. Ich bringe miner Tochter von jeder Reise ein solches mit, sammle selbst diese, in deren Länder ich war, und kann manchmal einfach nicht widerstehen.

Von Vimmerby aus ging es Richtung Süden nach Ystadt. Ich hatte noch einen Lofotentag übrig und wollte ihn dort auf dem Campingplatz verbringen.

Ystadt liegt eine Tagestour von Vimmerby entfernt, allerdings ist die Strecke sehr eintönig, die meiste Zeit geht es entlang einer gutausgebauten Bundesstraße.



Die Geschichte der Möwe Jonathan:

Wie einige wissen, ernähre ich mich vegetarisch, was manchmal nicht so einfach ist. Vor allem wenn man fertigen Salat kauft und nicht genau sieht, was da so alles drin ist und den aufgeklebten Zettel mangels Sprachkenntnisse nicht lesen kann.

An dem Tag hatte ich mir einen solchen Salat zum Abendessen gekauft und mich damit an den Strand gesetzt.

Der Strand ist vom Campingplatz etwa 100 Meter entfernt.

Nach dem Öffnen der Salatschüssel habe ich festgestellt, dass dieser leider mit Lachs “gepimt” war. Was ich noch weniger mag das Fleisch zu essen, ist es wegzuwerfen, das geht aus meiner Sicht gar nicht.

Aber ich hatte Glück, die Möwe Jonathan hatte mich entdeckt und wollte mir beim Essen Gesellschaft leisten. Also war Teilen angesagt: ich den Salat und die Möwe den Lachs.

So bekamen wir beide ein Abendessen und ich musste nichts wegwerfen.


In der Ecke vom Campingplatz, in der ich mein Zelt aufgeschlagen hatte waren noch, ebenfalls mit Zelten, ein junges Paar aus Wismar und ein Motorradfahrer aus der Schweiz. Wir verstanden uns sofort, setzten uns am Abend zusammen, und es wurde, je nach Sichtweise, eine lange oder kurze Nacht.


Sie gaben mir den Rat, am nächsten Tag nach Ystad zu laufen, was ich auch tat.


Sonnenuntergang
Ich mit Heiligenschein, eigentlich Sonnenaufgang
Frühstück und mein Equipment dafür, ein Spritusbrenner, ein Topf, eine Tasse und ein vietnamesischer Kaffeefilter. Das lässt sich alles ineinander verpacken.



Ystad ist eine Stadt mit vielen alten Gebäuden, einem schönen großen Markt und Straßen mit kleinen Geschäften. Es gibt einen Bahnhof und einen Hafen. Von hier kommt man mit dem Schiff nach Sassnitz auf Rügen. Wäre auch eine Idee für die Heimfahrt gewesen.
Am Strandweg entlang stehen lauter kleine Häuschen, zum Schlafen sind die meisten zu kurz, deshalb vermute ich, dass es sich um Umkleidekabinen mit Kühlschrank handelt.


Den Abend ließen wir zu viert in der Pizzeria, die dem Campingplatz angeschlossen ist, ausklingen.
Diesen Abend saßen wir nicht so lange, da wir alle am nächsten Tag abreisen wollten.


Ales Stenar
in der Nähe von Ystadt gibt es einen mystischen Ort. Von diesem hatte mir das Pärchen aus Wismar erzählt. Da ich nicht so weit zum fahren hatte an dem Tag, wollte ich mir den Ort ansehen. Man muss ein ziemliches Stück hinlaufen, und hat dann das Problem ein Foto zu machen, auf dem keine Menschen drauf sind. Als ich beim Motorrad zurück war, hatte sich der Parkplatz mit Reisebussen gefüllt, was den Ansturm erklärt. Durch solche Menschenmengen wird allerdings die bestimmt vorhandene Mystik ge- oder zerstört. Normalerweise meide ich solche Stellen. Mir fällt da spontan Preitkenstolen oder Geieranger ein.


Vor dort aus ging es dann auf gut ausgebauten Straßen weiter zur Übernachtungsmöglichkeit von heute. Eigentlich B&B aber nachdem der Besitzer keine Zeit hatte, nur B. Für mich war diese Hütte mit die schönste auf der ganzen Reise, wenn auch nicht so einfach zu erreichen. Aber schaut Euch die Bilder selbst an.



Dusche und Toilette waren etwas “gewöhnungsbedürftig”, aber mit Blick auf das Meer.

Einzige Gesellschaft weit und breit. Keine anderen Gäste, keine Autos, einfach nichts.


Am nächsten Tag waren Brücken und Fähre fahren angesagt, es ging zurück nach Deutschland. Ziel war die Jugendherberge in Lauenburg.
Doch zuerst musste ich mit der Fähre von Fähre Rødby nach Puttgarten fahren. Ich hatte keine Überfahrt gebucht und fuhr einfach an den Schalter, mit der Hoffnung, dass ein Motorrad immer mit draufpasst. Und so war es auch, ich hatte fast keine Wartezeit und konnte gleich an Bord fahren.



In der Jugendherberge hatte ich Halbpension gebucht, so dass ich mir um das Abendessen keine Sorgen machen musste. Es war wie das Frühstück auch reichlich, und auch für mich als Vegetarier etwas dabei.

Den Abend verbrachte ich dann mit Lesen in meinem Zimmer.


Nach einem gemütlichen Frühstück ging es weiter zur Jugendherberge in Göttingen. Hier hatte ich auch schon auf dem Herweg übernachtet, und von dort aus dann am nächsten Tag auf kleinen Straßen vollends nach Hause.

Und schon war der Urlaub auch wieder vorbei.

Warum ich in Jugendherbergen übernachte? Eigentlich ganz einfach, ich bin schon viele Jahre Mitglied im Jugendherbergsverein und möchte auf diese Weise die Häuser unterstützen. Fast in allen Häusern ist es mittlerweile möglich, ein Einzelzimmer, meist sogar mit Dusche oder Bad, zu bekommen.

Die Zeit der Massenquartiere ist für mich vorbei, etwas Luxus hätte ich dann schon gerne. Wobei es auch diese Übernachtungsmöglichkeit noch gibt.
Außerdem kann man meistens Halbpension buchen und muss dann abends nicht noch lange nach einem Restaurant suchen. Und ab 10 Uhr ist es ruhig, zumindest meist.



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